über mich
Ich denke man kann sagen, „Charlotte“ ist Schuld an meinem beruflichen Werdegang.
„Lotte“ war meine, über alles, geliebte, Rottweilerhündin.
Im Alter von 9 Monaten lahmte sie das erste Mal und wurde natürlich an der Hüfte geröntgt. Schon damals zeigten die Bilder nichts Gutes, aber in diesem Alter kann sich noch viel verändern.
Das nächste halbe Jahr war geprägt von immer wieder kommender Lahmheit, einer geringen Ausdauer für so einen jungen Hund und zeitweise deutlichen Schmerzen nach einer längeren Ruhephase.
Im Alter von 16 Monaten ließ ich noch einmal Ihre Hüften röntgen und erhielt das niederschmetternde Ergebnis von einer schwersten Hüftgelenksdysplasie und dem Hinweis in spätestens 1-2 Jahren müsste ich zu einer Operation wieder in die Tierklinik kommen.
Nun bin ich von Beruf Physiotherapeutin und hatte damals viele Hüftpatienten in therapeutischer Behandlung.
Bei diesen Patienten wurde überwiegend eine Schmerz- und/oder Kräftigungstherapie durchgeführt.
Was kann aber dem Menschen nutzen und dem Hund schaden?
So begann ich damals an „Lotte“ die ersten Versuche der Krankengymnastik beim Hund durchzuführen.
Am Anfang massierte ich sie und legte wärmende Körnersäcke zur Schmerzlinderung auf.
Zum Muskelaufbau begann ich eine regelrechte Schwimmtherapie, sowie ein Ausdauertraining neben dem Fahrrad.
Zuerst hatte „Lotte“ nach zwei Kilometern Lauf ein Leistungstief und bei einer geringen Überbelastung am nächsten Tag erhebliche Schmerzen und Probleme.
Ganz vorsichtig und behutsam steigerte ich langsam Ihre Kondition und bis zu ihrem sechsten Lebensjahr waren Fahrradtouren von zehn und mehr Kilometern für „Lotte“ ein „Kinderspiel“, ohne Probleme am nächsten Tag.
Ab ihrem 8. Lebensjahr hatte sie dahingehend etwas abgebaut und wir beschränkten uns auf ausgiebige Spaziergänge, die problemlos mit ihr durchführbar waren. Erst in ihrem 10. und damit letzten Lebensjahr nahm die Ausdauer – auch bedingt durch andere Erkrankungen – erheblich ab.
Weiterhin setzte ich „Lotte“ als Versuchstier - mit Erfolg - für viele weitere Therapiemöglichkeiten ein, wie z.B. mobilisierende Techniken, Manuelle Therapie, Kräftigungstechniken, Elektrotherapie, und vieles andere mehr.
Im Jahr 2001 bekam sie Goldimplantate an den Hüftgelenken, die sogar die zeit weisen Anlaufschmerzen verhindern.
Sie war lebenslang zu 90% schmerzfrei, bekam keine Medikamente und war so gut in Form, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
Mein „Balou“, der ungeplante Sohn von „Lotte“, ist ein nun elfjähriger Rottweiler – Bouvier Mischling
Wie soll es anders sein, hat auch er, eine mittlere Hüftgelenksdysplasie, sowie eine Spondylose und Kniegelenksarthrose.
Die HD wurde bei ihm im Alter von 2 Jahren durch ein Röntgenbild festgestellt.
Seit dieser Zeit wird auch er in unregelmäßigen Abständen vorbeugend von mir behandelt.
Wie das Leben so spielt, haben in den letzen Jahren viele Bekannte mit Hunden von meiner Therapie erfahren und diese Personen hatten natürlich auch kranke Hunde, die ich therapieren sollte.
Durch viel Literatur, Erfahrungsaustausch mit den anderen Hundetherapeuten, der Familie Woßlick, in Deutschland, sowie mit anderen Physiotherapeuten, Krankengymnasten und Masseuren, durch Therapieversuche an den eigenen Hunden und eine optimale Umsetzung der Therapien aus dem Human – in den Hundebereich kamen immer neue Therapiemöglichkeiten hinzu.
Zuerst behandelte ich Fremdhunde über Hausbesuche und nun seit einigen Jahren in eigenen Praxisräumlichkeiten mit den verschiedensten Gerätschaften.
Im Jahre 1999 lernte ich durch einen Zufall Sabine und Jochen Woßlick aus Linkenheim bei Karlsruhe kennen.
Auch diese beiden Physiotherapeuten behandelten seit einiger Zeit Hunde und sind durch ihren – nun leider im Alter von 11 Jahren verstorbenen - Briardrüden „Arno“ auf die Hundekrankengymnastik gekommen.
Noch in diesem Jahr gründeten wir gemeinsam den 1. Verein für Tierphysiotherapie e.V. und im Jahr 2000 absolvierten die ersten Kursteilnehmer die Ausbildung zum Hundekrankengymnasten bei uns, in den 1. Deutschen Ausbildungsstätten für Hundekrankengymnastik „Nord“ und Süd“.
Auch nun, viele Jahre später, hoffe ich, das sich die Krankengymnastik beim Hund hierzulande noch viel mehr etabliert und bekannter wird, als sie momentan schon ist.
Denn man kann dem Hund sehr viel helfen, Schmerzen lindern, eine Erkrankung erheblich lindern, die Lebensqualität verbessern und in einigen Fällen sogar eine Heilung erzielen.
Chronologie
26. 12. 1975 geboren in Herford
1986
1. Hund – Terriermischling namens „Trixy“.
Verstarb leider viel zu früh (1994) an einer Krebserkrankung
1994
Rottweilerhündin „Charlotte“, geboren 23. 07. 1994 kam im Alter von 10 Wochen zu mir
1995
Ausbildung zur Humanphysiotherapeutin
02. 10. 1995
Rottweiler-Bouvier-Mix „Balou“ wurde geboren
1996
Beginn der Hundekrankengymnastik an Rottweilerhündin „Charlotte“
1998
Ausführung der Hundekrankengymnastik über Hausbesuche
1999
Eröffnung der ersten Praxis für Hundekrankengymnastik in Herford
1999
erste Seminartätigkeit im Bereich der Hundekrankengymnastik
1999
Gründung des 1. Verein für Tierphysiotherapie e.V. zusammen mit Familie Woßlick
1999
Namenspatentanmeldung der Wortmarken „Hundekrankengymnastik nach
Blümchen“ und „Hundekrankengymnastik nach Woßlick“
2000
Gründung der 1. Ausbildungsstätten für Hundekrankengymnastik, zusammen mit Familie Woßlick.
2001
Erscheinung des Video`s „Hundemassage“ – Herausgeber Blümchen/Woßlick
2002
Namenspatentanmeldung der Wortmarke „Tierphysiotherapeut – Fachgebiet
Hund nach Blümchen/Woßlick“
2002
Umzug in schönere und größere Praxis- und Schulungsräume
2002
Erscheinung des Buches „Hundemassage“
2003
erster Erscheinungstermin des Magazin „Reich mir die Pfote“
2004
Namenspatentanmeldung der Wortmarken „dogmotion®“ – Trainingstherapie für Hunde
und „dogslumber® - Wellnesstherapeut für Hunde
2005
staatliche Zulassung der Ausbildung zum Hundephysiotherapeuten nach Blümchen/Woßlick® durch die Staatliche Zentralstelle für Fernstudienlehrgänge (ZfU in Köln)
2005
Planung und Gründung der 1. Ungarisch-Deutschen Ausbildungsstätten für Hundephysiotherapie zusammen mit Familie Woßlick in Kiskunmajsa / Südungarn – Bugac Puszta
2006
Start des ersten Kompaktausbildungskurses zum Hundephysiotherapeuten in Ungarn
2007
Am 19. Februar verstarb mein geliebter Balou
Im Juli zog das Bouviermädchen „Jule“ bei uns ein
2008 bis ……
Wunsch der uneingeschränkten Etablierung der Hundekrankengymnastik in Deutschland und Europa